Ausschnitt: Roland Wesner - ohne Titel (Proszenium), 1979          

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Roland Wesner ist ein virtuoser Maler, der über eine breite Palette technischer Möglichkeiten von der freien Pinselzeichnung bis zur Schichtenmalerei, Vergoldung und Glaskunst verfügt. Besondere Eigenständigkeit zeigt er, indem er seine Kompositionen in einer Zeit, die von Pop-, Op-, Objekt- und Aktionskunst bestimmt ist, zu einem Repertoire ausbaut, das ihn die Grenzen von Abstraktion und Gegenständlichkeit überwinden und verbinden lässt. Dadurch findet er poetisch-surreale Bildschöpfungen. Andererseits betreibt er früh die kalkulierte Einbeziehung des Unerwarteten in absurd-humorige Zusammenhänge, wie es für die Kunst der Postmoderne typisch werden sollte.

Wesners Bilder zeugen von einer kritischen Auseinandersetzung mit den existenziellen Erfahrungen und Sichtweisen seiner Zeit. In seiner Reflexion von subtilen Reizen, Kostbarkeiten und Problematiken, die er um sich herum unabhängig vom Zeitgeschmack wahrnimmt, zeigt er sich als aufgeschlossener, verständiger Genießer und mitmenschlich-zugewandter Beobachter. Dabei erreicht seine feinsinnige Darstellung der Welt und ihrer immanenten Conditio Humana eine intellektuelle Schärfe, die ihn als wichtige Stimme auf der Höhe seiner Zeit ausweist. So bekommt seine leidenschaftliche Malerei eine allgemeine Gültigkeit, die weit über den regionalen Hintergrund hinausreicht.

Roland Wesner hat es vermocht, Daseinseuphorie und wankendes Wertesystem, Lust und Leiden einer Zeit des Übergangs in eigenen sprechenden Bildern anschaulich werden zu lassen. Auffallend und überzeugend ist sein Werk durch prägnante Form- und Farbstellung, klare Tektonik und Dekonstruktion, durch Einfallsreichtum, Witz und Hintersinn. Zuweilen nähert er sich darin manchen bewunderten Vorläufern an (wie z.B. J.B.S. Chardin, J.M.W. Turner, C. Spitzweg, M. Ernst oder W. Baumeister), die unabhängig von Stilen, Schulen oder Trends Bilder von bleibender visueller Kraft, Ikonen ihrer jeweils neuen „alten“ Zeit, geschaffen haben.

 

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